Braucht dein Kühlschrank dringend eine Frischekur? Oft wird das Herzstück unserer Küche vernachlässigt, dabei ist ein gepflegter und sauberer Kühlschrank nicht nur ästhetisch, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die Langlebigkeit und Sicherheit der Lebensmittel. Und wenn ich etwas in meinen vielen Jahren in der Gastronomie gelernt habe, dann wie man einen Kühlschrank reinigt, einräumt und organisiert. Hier findest du alle meine bewährten Tipps & Tricks für die Kühlschrankpflege.
Warum du deinen Kühlschrank regelmäßig reinigen solltest:
Die Arbeitsfläche und das Spülbecken werden fast täglich geputzt – doch wann hast du deinen Kühlschrank das letzte Mal so richtig sauber gemacht? Mindestens zweimal im Jahr solltest du auch deinem Kühlschrank etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und ihm eine gründliche Reinigung gönnen. Ein sauberer Kühlschrank sieht nicht nur direkt einladender aus, sondern hat viele Vorteile:
- Hygiene: Ein schmutziger Kühlschrank ist ein Spielplatz für Bakterien, Keime und Schimmel. Gerade an dem Ort, an dem man seine leicht verderblichen Lebensmittel lagert, möchte man das garantiert nicht. Ein sauberer Kühlschrank dient somit ganz besonders deiner eigenen Sicherheit. Schließlich werden die Keime und Co. auch auf deine Lebensmittel übertragen.
- Frische: In einem schmutzigen Kühlschrank verbreiten sich nicht nur Keime, sondern auch unangenehme Gerüche. Diese übertragen sich schnell auf Lebensmittel und können den Geschmack und die Haltbarkeit beeinflussen.
- Energieeffizienz: Je dreckiger und vereister ein Kühlschrank ist, desto mehr muss er arbeiten, um die eingestellte Temperatur aufrechtzuerhalten. Die Folge: Du zahlst mehr Strom als du eigentlich müsstest.
- Langlebigkeit: Nicht nur die Lebensdauer von deinem Kühlschrank wird durch die regelmäßige Pflege verlängert – auch deine Lebensmittel bleiben länger frisch.
Kühlschrank richtig reinigen: Schritt für Schritt
Einmal kurz die Oberflächen mit einem Lappen abwischen und gut ist? Für zwischendurch ist das ein guter Anfang, doch hin und wieder sollte es auch etwas mehr sein. Wie du deinen Kühlschrank richtig reinigst, erfährst du hier:
1. Ausräumen
Als erstes solltest du deinen Kühlschrank komplett leer räumen. Schalte den Kühlschrank währenddessen am besten direkt aus, damit du nicht unnötig Energie verschwendest. Aber Achtung: Nur, wenn du nicht gleichzeitig das Gefrierfach ausschaltest (außer natürlich, du möchtest es abtauen und direkt mitreinigen). Sortiere während dem Ausräumen auch direkt abgelaufene und verdorbene Lebensmittel aus und entsorge sie.
Am besten legst du die Putzaktion vor deinen Wocheneinkauf, so hast du direkt weniger Arbeit und einen besseren Überblick. Bewahre verderbliche Lebensmittel, wie Käse, Joghurt oder Milch, während der Reinigung unbedingt in einer Kühltasche auf.
2. Grobe Reinigung
Bevor es richtig losgeht, solltest du zuerst einmal mit einem feuchten Lappen grob über die Ablageflächen wischen, um starke Verschmutzungen und Nasse Stellen zu entfernen. Andernfalls verteilst du im nächsten Schritt beim Ausbauen der Einzelteile den Schmutz und das Wasser direkt vor deinen Füßen auf dem Boden.
3. Reinigung der Einzelteile
Nehme alle nicht fest verbauten Teile, wie Einlegeböden, Seitenfächer und Schubladen aus dem Kühlschrank heraus. Je nach Größe und Modell kannst du diese entweder per Hand mit einem Schwamm, Spülmittel und warmen Wasser reinigen oder sie in die Spülmaschine geben. Trockne alle Teile anschließend gründlich ab und stelle sie vorerst auf die Seite.
Ich putze meine großen Einlegeböden, seitlichen Ablagen und Co. nicht etwa in der Spülmaschine oder dem Spülbecken, sondern am liebsten in der Badewanne. Dort habe ich mehr Platz und ich überschwemme nicht die ganze Küche (und mich) beim Versuch das aufgeschäumte Spülmittel abzuspülen.
4. Let’s go inside
Reinige als nächstes gründlich den kompletten Innenraum deines Kühlschranks. Also wirklich alles: Von der Decke bis zu den Innenwänden, der Kühlschranktür und der Rückwand.
Für die Reinigung benötigst du übrigens keinen speziellen, teuren Kühlschrankreiniger! Du kannst deinen Kühlschrank ganz einfach mit Essig reinigen: Vermische in einer Sprühflasche 1 Teil Essigessenz mit 1,5 bis 2 Teilen Wasser. Sprühe alle Oberflächen bzw. die Innenwände großzügig mit dem Essigwasser ein und wische es anschließend mit einem sauberen, feuchten Lappen ab – mehr Schnickschnack benötigst du nicht.
Essigessenz ist nicht nur günstig in der Anschaffung, sondern auch eine wahre Wunderwaffe gegen Bakterien, Viren und Pilze. Zudem entfernt das Hausmittel unangenehme Gerüche. Keine Sorge, dein Kühlschrank wird anschließend nicht dauerhaft nach Essig riechen, der Duft verfliegt sehr schnell wieder.
P.S.: Ich verwende das Essigwasser für fast alles – vom Kühlschrank bis hin zu den Arbeitsflächen, Spülbecken und dem gesamten Bad, da es nicht nur desinfiziert, sondern auch hartnäckige Kalkflecken entfernt (..& leider ist unser Bamberger-Leitungswasser sehr kalkig).
5. Abfluss reinigen
Dieser (und auch der nächste) Schritt werden sehr oft vergessen, dabei sind sie mit am wichtigsten. Der Abfluss befindet sich im unteren Teil des Kühlschranks und ist lediglich ein Loch, in das Tau- und Kondenswasser abfließen kann. Ist der Ablauf verstopft, staut sich die Feuchtigkeit im Kühlschrank. Dadurch sammelt sich das Tropfwasser am Boden, bildet eine Pfütze und begünstigt die Bildung von Schimmel und Keimen.
Am besten eignet sich ein Pfeifenreiniger oder ein Wattestäbchen zum Säubern. Sobald alle groben Verschmutzungen entfernt sind, kannst du einen neuen, sauberen Pfeifenreiniger oder auch ein weiteres Wattestäbchen in deinen Essigreiniger tunken und die Ablauföffnung damit desinfizieren.
6. Dichtungsgummis
Die Dichtungen vom Kühlschrank sind eine oft vergessene Brutstätte für Keime. Besonders Schimmel bildet sich in den engen Dichtungen sehr gerne und verdirbt so schnell die Lebensmittel – auf Dauer belastet das auch die Gesundheit. Deshalb solltest du die Dichtungsgummis mit dem Essigwasser und einem Lappen gut reinigen.
Alte, poröse Gummidichtungen sind wahre Energiefresser! Für fast alle Kühlschränke gibt es vom Hersteller meist preisgünstige Ersatz-Dichtungen, die du ganz einfach selbst austauschen kannst. Achte beim Kauf lediglich darauf, dass du das richtige Gummi für dein Gerät besorgst.
7. Zusammenbau
Endlich! Nach all diesen Schritten glänzt dein Kühlschrank wieder und du kannst die entfernten, trockenen Einzelteile wieder einsetzten. Juhu!
Kühlschrank richtig einräumen und organisieren
Jetzt, wo der Kühlschrank wieder so richtig schön sauber ist, kannst du dich neu organisieren und deinen Kühlschrank wieder mit deinen alten (und neuen) Lebensmitteln befüllen. Damit du auch immer den Überblick behältst, habe ich auch hier ein paar tolle Tipps für dich.
Kühlschrank richtig einräumen
Die meisten Kühlschränke haben mindestens vier große Innenfächer und drei Seitenfächer in der Tür. Das ist nicht nur praktisch, um einen guten Überblick zu behalten, sondern hat noch einen weiteren guten Grund: Die Temperaturverteilung in jedem dieser Fächer ist anders und für unterschiedliche Lebensmittel besonders gut geeignet.
Gemüsefach +10 Grad
Ganz unten befindet sich in der Regel eine extra Schublade, das Gemüsefach. Hier finden Obst und Gemüse, wie Äpfel, Salat, Karotten, Auberginen und Co. ihren Platz.
Erstes Fach +2-5 Grad
Auf der untersten Glasablage ist es am kältesten. Hier sollten ganz besonders empfindliche Lebensmittel, wie Fisch, Fleisch und Wurstwaren, aufbewahrt werden. Keine Sorge, auch für uns Veggies ist das Fach für z. B. proteinreiche Fleischalternativen und Co. perfekt.
Zweites Fach +6-7 Grad
Im zweiten Fach sind bei etwa 6-7 Grad besonders gut Milch- und Milchprodukte, sowie Eier aufgehoben.
Oberes Fach +8-10 Grad
Im oberen Fach lassen sich perfekt zubereitete Reste vom Vortag, Kuchen, Torten, Käse und Co. verstauen.
Unteres Seitenfach +10 Grad
Die Temperatur im unteren Türfach liegt bei etwa 10 Grad. Das Fach ist für angebrochene Getränke, Milch und Fruchtsäfte gedacht.
Mittleres Seitenfach +8 Grad
Im Mittleren Seitenfach können hervorragend Konfitüren, Saucen und Tuben aufbewahrt werden.
Oberes Seitenfach +10 Grad
Im oberen Türfach werden zwar meist Eier gelagert, allerdings ist es deutlich besser für Butter oder Margarine geeignet.
Mehr Ordnung im Kühlschrank
Besonders in gut gefüllten Kühlschränken verliert man gerne mal den Überblick. Schnell geraten Lebensmittel im hinteren Teil in Vergessenheit und überschreiten immer mehr das Mindesthaltbarkeitsdatum bis zum letztendlichen Verderben – wirklich ärgerlich und alles andere als nachhaltig, aber auch mir ist das leider schon häufiger passiert.
Als Lösung für dieses Problem habe ich mir mehrere Kühlschrank-Organizer besorgt. Die Ordnungskisten schaffen nicht nur Platz, sondern können auch ganz herausgenommen werden. Zudem bleibt es sauberer und man sieht beim Herausnehmen direkt, was sich im hinteren Teil noch alles verbirgt. Auch sehr praktisch sind spezielle Drehteller, auf die man die Lebensmittel stellen kann.
Ich habe einen meiner Kühlschrank-Organizer mit „Eat me first!“ beschriftet. Hier landen alle Lebensmittel, die bereits oder bald das MHD überschreiten, angebrochen und schnell verderblich sind, sowie Obst- und Gemüse mit ersten Druckstellen. Durch dieses System schmeißen wir zu Hause kaum noch Lebensmittel weg.
Fazit: Kühlschrank reinigen und richtig einräumen
Auch wenn eine Grundreinigung immer mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden ist: Dein Kühlschrank wird es dir danken! Gerade der Ort, an dem wir unsere Lebensmittel aufbewahren, sollte lieber nicht vernachlässigt werden. Denn selbst im kalten Kühlschrank können sich Schimmel, Keime und Bakterien bilden, die langfristig auch unserer Gesundheit schaden können.
Mich macht ein sauberer und organisierter Kühlschrank bei jedem Öffnen aufs Neue glücklich. Ein weiteres großes Plus: Mit etwas mehr Ordnung werden auch weniger Lebensmittel verschwendet.
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Häufige Fragen – kurz & knapp
Wie oft sollte man seinen Kühlschrank reinigen?
Mindestens zweimal im Jahr sollte ein Kühlschrank gründlich gereinigt werden. Dabei sollten alle Teile herausgenommen und desinfiziert werden, um die Sicherheit und Haltbarkeit der Lebensmittel sicherzustellen. Zudem sollten alle Oberflächen alle 4-6 Wochen zumindest einmal grob abgewischt werden.
Womit reinigt man am besten den Kühlschrank?
Für die Kühlschrankreinigung benötigst du kein spezielles Reinigungsmittel. Vermische einen Teil Essigessenz mit etwa zwei Teilen warmen Wasser und schon hast du das perfekte Hausmittel zum Putzen. Essig beseitigt zuverlässig unangenehme Gerüche und desinfiziert die Oberflächen.
Was hilft gegen unangenehme Gerüche im Kühlschrank?
Stelle eine kleine Schüssel mit etwa einem Esslöffel Natron, Backpulver oder gemahlenem Kaffee in deinen Kühlschrank. All diese Hausmittel binden und neutralisieren unangenehme Gerüche. Langfristig hilft jedoch meist nur eine gründliche Reinigung des Innenraums.
