Sehen diese Mini-Lebkuchenhäuser nicht einfach zauberhaft aus? Und obwohl es viel Arbeit war die einzelnen Häuschen zu verkleben und zu verzieren: Wenn ich mir das Ergebnis so ansehe, dann hat sich die Zeit, Geduld und Liebe, die in ihnen steckt, mehr als gelohnt! Ich bin wirklich ganz hin und weg von meinen Mini-Lebkuchenhäusern! Zwar sind die kleinen Kunstwerke fast zu schade zum Vernaschen, doch die Kunsperhäuschen mit dem Royal Icing schmecken einfach zu lecker, um es nicht zu tun! Für alle die sich ihre eigenen Mini-Lebkuchenhäuser backen möchten, habe ich außerdem eine Vorlage zum Ausdrucken der Schablonen, inklusive Bauplan, als PDF vorbereitet.
Bezaubernde Mini-Lebkuchenhäuser in drei Schritten
Um die zuckersüßen, kleinen Lebkuchenhäuser zu zaubern, benötigt es im Großen und Ganzen drei Schritte. Jeder einzelne dieser Schritte beinhaltet ein kleines bisschen Fingerspitzengefühl und etwas Geduld. Zum Glück ist es überhaupt kein Problem die Arbeitsschritte auf mehrere Tage aufzuteilen und eine Pause einzulegen, um so einem Lebkuchen-Kollaps vorzubeugen.
Die Grundlage: Lebkuchenteig zum Ausstechen
Zuerst benötigst du deinen Teig, aus dem du die einzelnen Bauteile für die Lebkuchenhäuser ausstechen/ausschneiden kannst – logisch! Und da sich der Lebkuchenteig nicht nur als Baumaterial eignen, sondern vor allem himmlisch, weihnachtlich schmecken soll, kommt jede Menge Lebkuchengewürz in den Teig. Die Zubereitung ist simpel und unten im Rezept genau beschrieben. Halte nur unbedingt die Mindestkühldauer von 3 Stunden ein, da der Teig sonst zu weich und klebrig ist und sich nicht gut verarbeiten lässt! Außerdem haben die Gewürze so mehr Zeit, um ihr volles Aroma im Teig zu entfalten.
Die größte Schwierigkeit bei diesem Schritt ist es die einzelnen Bauteile mit einem Messer auszuschneiden, wenn du keine extra Plätzchenausstecher für die Mini-Lebkuchenhäuser* besitzt. Aber keine Sorge: Für alle, die keine Ausstecher besitzen, bin ich unter die Lebkuchen-Architekten gegangen und habe eine Schablone zum Ausdrucken vorbereitet. Die kannst du als Hilfestellung zum Ausschneiden des Teiges verwenden. Und sind wir mal ehrlich: zwei unterschiedlich große Rechtecke sind wirklich kein Hexenwerk und auch die Vorderseite mit der Tür bekommst du easy hingezaubert!
Denk daran: Pro Haus benötigst du sechs Teile. Also jeweils zwei von jeder Sorte! Vor dem Backen solltest du deshalb besser noch einmal alle Bauteile durchzählen. Nach dem Backen muss der Teig vollständig auskühlen und schon kann es weiter gehen.
Das Zusammensetzen: So werden die Lebkuchenhäuser zusammengebaut
Der Wohl kniffligste Schritt ist das Zusammensetzten der einzelnen Bauteile. Dafür benötigst du zuerst den Kleber. Damit du die kleinen Häuschen später auch noch vernaschen kannst, wird ein leckerer, essbarer Kleber aus Royal Icing verwendet. Dafür benötigst du genau zwei Zutaten: Ein Eiklar und viel Puderzucker.
Das Eiweiß wird zusammen mit dem Puderzucker steif geschlagen. So erhältst du einen zähen und dickflüssigen Kleber. Am besten füllst du das Royal Icing in einen Spritzbeutel, oder alternativ einen Gefrierbeutel, und schneidest nur eine kleine Spitze des Beutels ab, damit du die Glasur besonders präzise und gleichmäßig auf dem Lebkuchen auftragen kannst. Das Royal Icing kann im Spritzbeutel auch problemlos über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Verklebe nun zuerst die Vorderseiten mit den Seitenwänden und erst anschließend die Dächer (siehe Bauanleitung in der PDF mit den Schablonen zum Ausdrucken).
Spare dabei nicht zu sehr an der Glasur, schließlich willst du nicht, dass die Lebkuchenhäuser zusammenstürzen. Das Royal Icing härtet schon in wenigen Minuten aus und die kleinen Lebkuchenhäuser werden somit sehr schnell stabil. Beim Zusammensetzen der Häuser kannst du vorgehen wie bei einem Puzzle. Manchmal passt eine Seitenwand besser zu einer Vorderseite, wie eine andere, schließlich werden die Bauteile durch das Backen nicht hundertprozentig akkurat. Und keine Sorge, im ersten Moment sehen die Mini-Lebkuchenhäuser vielleicht noch nicht besonders zauberhaft aus, aber das ändert sich spätestens im nächsten und letzten Schritt.
Der Feinschliff: Lebkuchenhäuser verzieren
Der Wohl spaßigste Teil ist das Verzieren der Mini-Lebkuchenhäuser. Bei diesem Schritt erhalten die Knusperhäuschen mit viel Liebe ihren letzten Feinschliff. Ich habe meine Lebkuchenhäuser ganz klassisch in Weiß gehalten und nur mit Royal Icing und ein paar vereinzelten Zuckerstreuseln, in Form von kleinen Schneeflocken, verziert. Außerdem lassen sich mit dem Royal Icing süße, kleine Eiszapfen am Dach anbringen.
Wenn du möchtest, kannst du die Glasur mit ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe einfärben und dich mit bunten Zuckerstreuseln, Schokolinsen, Fruchtgummis und was dir sonst noch alles einfällt austoben! Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt, um deine kleinen Kunstwerke zu vollenden! Schick mir doch gerne über Instagram & Co. Bilder von deinen kleinen Lebkuchenhäusern, ich würde mich wirklich wahnsinnig darüber freuen!
Keine Geduld?
Ich werde nicht lügen: Es ist wahnsinnig viel Arbeit die kleinen Lebkuchenhäuser zu basteln. Das Zusammenbauen und Verzieren kostet sehr viel Zeit und Geduld. Mir hat die Arbeit Spaß gemacht, da ich die Zeit schon fast zelebriert habe. Ich habe mich währenddessen an meinen Esstisch gesetzt, ein paar Folgen meiner Serie geguckt, den ein oder anderen heißen Apfelpunsch getrunken und in Ruhe geklebt und verziert was das Zeug hält. Aber ich habe für JEDEN Verständnis, der diese Geduld nicht hat! Deshalb hier zwei alternative Lösungen:
XXL-Lebkuchenhäuser
Statt vieler, kleiner Lebkuchenhäuser, kannst du auch nur ein oder mehrere größere Lebkuchenhäuser backen. So sparst du dir viel Zeit beim Zusammenbauen und auch das Verzieren geht deutlich schneller von der Hand. Auch allen, die gerne mit Kindern ein Lebkuchenhaus verzieren möchten, empfehle ich eine etwas größere Variante. Rolle den Teig dafür etwas dicker aus und erhöhe die Backzeit um ein paar Minuten. Vergrößere die Bauteile ungefähr im selben Verhältnis zu den kleinen Häusern, sonst hast du später Probleme beim Zusammensetzen.
Lebkuchenmänner oder sonstige Plätzchen
Der Lebkuchenteig eignet sich hervorragend zum Ausstechen von Plätzchen. Schließlich werden die Lebkuchenhäuser ebenfalls ausgestochen (oder geschnitten). Deshalb kannst du natürlich auch einfach nur Lebkuchenmänner oder jede andere beliebige Form aus dem Teig ausstechen. Schließlich schmeckt der Lebkuchenteig unglaublich lecker und macht auch ganz klassisch als Plätzchen auf dem Teller etwas her – ganz ohne Schnickschnack!
Perfekt zum Verschenken
Die Mini-Lebkuchenhäuser machen sich nicht nur auf einem Plätzchenteller zum Kaffee fantastisch, sondern sie sind auch super zum Verschenken. In einer Klarsichtfolie verpackt und mit einer hübschen Schleife darum sind sie die perfekte Möglichkeit jemanden eine Freude zu machen. Wer schon einmal ein selbstgemachtes Lebkuchenhaus geschenkt bekommen hat, darf sich wirklich freuen. So etwas bekommt nicht jeder!
Zutaten für die Mini-Lebkuchenhäuser
- 500 g Weizenmehl Type 405
- 250 g Honig
- 100 g Zucker braun
- 75 g Butter
- 2 Eier Größe M
- 4 TL Lebkuchengewürz
- 1 TL Vanillepaste
- 1 TL Backkakao
- 1 TL Natron
- Prise Salz
- 200 g Puderzucker
- 1 Eiweiß Größe M
Zubereitung
- 1. Erhitze die Butter zusammen mit dem braunen Zucker, dem Honig und einer Prise Salz bei mittlerer Temperatur in einem Topf, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Nimm den Topf anschließend vom Herd und lass die Masse für den Lebkuchenteig etwas abkühlen.
- 2. Vermische in einer großen Rührschüssel das Weizenmehl gründlich mit dem Lebkuchengewürz, dem Natron und dem Backkakao.
- 3. Gib die abgekühlte Butter-Zucker-Honig-Mischung, die Eier und die Vanillepaste zu dem zuvor vermischten Mehl und verknete alle Zutaten mit einer Küchenmaschine oder den Knethaken eines Handrührgerätes zu einem glatten Teig. Der Lebkuchenteig sollte nun eine klebrige und weiche Konsistenz haben.
- 4. Wickle den Teig in Frischhaltefolie ein und lege ihn für mindestens 3 Stunden, besser über Nacht, in den Kühlschrank. Erst nach der Kühlzeit wird der Teig fester und lässt sich problemlos weiterverarbeiten.
- 5. Heize den Backofen auf 160 Grad Umluft vor und lege ein Backblech mit Backpapier aus.
- 6. Bestäube deine Arbeitsfläche und dein Nudelholz mit etwas Mehl und rolle den gekühlten Lebkuchenteig etwa 3 mm dick aus. Schneide die Teile für die Lebkuchenhäuser (mit Hilfe der Schablonen, siehe PDF mit Bauanleitung) mit einem Messer aus. Du benötigst für ein Lebkuchenhaus immer sechs Teile. Jeweils zwei rechteckige Seitenwände, zwei der etwas größeren, rechteckigen Dachteile und zwei Vorderseiten mit den Eingängen.
Teile den Teig in mehrere Portionen auf. So tust du dir beim Ausrollen mit dem Nudelholz deutlich leichter. Einen Teil des Lebkuchenteiges kannst du auch mit normalen Plätzchenausstechern, wie einem Lebkuchenmann, ausstechen. So hast du direkt nach dem Backen etwas zum Naschen.
- 7. Lege die zugeschnittenen Lebkuchenteigstücke auf das Blech und backe sie im vorgeheizten Backofen für etwa 7 – 9 Minuten. Lass sie anschließend vollständig auskühlen. Die Plätzchen sollten sich nach dem Backen leicht vom Backpapier lösen und dürfen im heißen Zustand noch etwas weich sein.
- 8. Bereite nun das Royal Icing zum Verkleben und Verzieren deiner Mini-Lebkuchenhäuser vor. Schlage dafür das Eiweiß zusammen mit dem Puderzucker mit einem Handrührgerät auf der höchsten Stufe für etwa 5 Minuten steif.
- 9. Fülle das Royal Icing in einen Spritzbeutel (oder alternativ einen Gefrierbeutel) und schneide nur eine ganz kleine Spitze des Beutels ab, damit du es möglichst präzise verteilen kannst.
- 10. Verwende das Royal Icing als Kleber, um zuerst die beiden kleineren, rechteckigen Seitenwände mit den Vorderseiten zu verkleben und anschießend die größeren, rechteckigen Dachteile zu befestigen. Das Royal Icing beginnt schon nach wenigen Minuten auszuhärten und bietet so schnell einen guten Halt für die Lebkuchenhäuser.
Verklebe zuerst alle Seitenwände mit den Vorderseiten, bevor du die Dächer auf den Mini-Lebkuchenhäusern befestigst, damit das Royal Icing etwas mehr Zeit zum Auszuhärten hat. Verwende dabei lieber etwas mehr als zu wenig von der Glasur. Teste vor dem Kleben verschiedene Lebkuchenstücke aus, um zu gucken welches am besten an dieser Stelle passt, da es beim Ausschneiden und Backen des Teiges immer zu kleinen Abweichungen der einzelnen Kanten kommen kann. Das Verkleben und Verzieren benötigt viel Geduld und etwas Fingerspitzengefühl, doch sobald du den Dreh erst einmal raushast, kannst du dir währenddessen entspannt einen Weihnachtsfilm anschauen oder dir deinen Lieblingspodcast anhören.
- 11. Sobald alle Mini-Lebkuchenhäuser vollständig zusammengebaut sind, können sie mit dem Royal Icing verziert werden. Auch Zuckerstreusel können ganz einfach damit befestigt werden.
- 12. Lass die Glasur vollständig aushärten und bewahre deine wunderschönen Mini-Lebkuchenhäuser luftdicht verpackt auf. So halten sich die kleinen Kunstwerke mehrere Wochen und können jederzeit vernascht oder verschenkt werden. Oder du stellst einen Teil der kleinen Lebkuchenhäuschen direkt als Dekoration auf, um alle deine Gäste zu beeindrucken.