20 Tipps zum Energiesparen in der Küche

Ein Topf wird mit einem Deckel abgedeckt, um Energie in der Küche zu sparen.

Wusstest du, dass ein Haushalt im Durchschnitt etwa 30 % der Gesamtenergiekosten in der Küche verbraucht? Mit diesen 20 Tipps zum Energiesparen in der Küche kannst du deine Kosten ganz einfach auf ein Minimum reduzieren. Und das Beste ist: Du musst auf nichts verzichten, denn alle Tipps lassen sich problemlos und ohne Mehraufwand in den Alltag integrieren.

Inhaltsverzeichnis

Energiesparen in der Küche - ohne Verzicht

Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht jährlich durchschnittlich 2.660 kWh Strom, ideal wären jedoch nur etwa 1.500 – 2.500 kWh/Jahr. Hier erfährst du, welche Küchengeräte die größten Stromfresser sind und wie du deine Kosten bereits mit kleinen Veränderungen effektiv senken kannst. Diese Tipps machen Stromsparen ganz einfach:

Kreisdiagramm des durchschnittlichen Stromverbrauchs eines Zwei-Personen-Haushalts bei einem Bedarf von 2660 kWh im Jahr.

1. Kühl- & Gefrierschränke

Gefrier- und Kühlschränke sind wahre Energiefresser. Gemeinsam verbrauchen die Kühlgeräte im Durchschnitt etwa 300 kWh pro Jahr – das entspricht knapp 100 Euro! Somit sind sie die größten Stromfresser in der Küche und demzufolge für die höchsten Kosten verantwortlich.

1.1 Temperatur senken

Weniger ist mehr? Nicht in diesem Fall. Viele tendieren dazu ihren Kühlschrank auf die niedrigste Stufe zu stellen, jedoch erhöht das den Energieverbrauch enorm. Etwa. 7 Grad sind optimal für das mittlere Fach im Kühlschrank, 8 – 10 für das obere und 6 – 4 Grad für das untere Fach. Am besten prüfst du die Temperatur in deinem Kühlschrank mit einem Küchenthermometer, denn vielleicht kannst du bereits mit einer kleinen Veränderung der Einstellung jede Menge Strom sparen.

1.2 Gefrierschrank abtauen

Ein bisschen Eis in der Gefriertruhe schadet nicht? Falsch gedacht: Der Geldbeutel muss unter einem vereisten Gefrierfach beträchtlich leiden. Schon eine kleine Eisschicht sorgt für hohe Energiekosten. Ein vereistes Gefrierfach verbraucht ein Drittel mehr Strom – das sind selbst bei einer sehr guten Energieeffizienzklasse bereits über 10 Euro im Jahr. Der Grund: Die Eisschicht isoliert die Kühlschlangen und verhindert, dass die Kälte in das Innere gelangt. Außerdem kann sich das ebenso auf die Lebensdauer des Gerätes auswirken. Bei diesen Zahlen macht man die ungeliebte Arbeit doch direkt wieder gerne.

1.3 Tür zu

Wer kennt es nicht? Man steht vor dem Kühlschrank und hofft überraschend in der hintersten Ecke den perfekten Snack zu finden, wenn man nur lange genug hinsieht. Zugegeben, mir passiert das häufiger als mir lieb ist. Allerdings entweicht beim Öffnen der Türe sehr viel Kälte, die erneut durch einen hohen Stromverbrauch wiederhergestellt werden muss. Wenn du in der Küche Energiesparen möchtest, solltest du die Tür nur so kurz wie nötig öffnen.

1.4 Abkühlen lassen

Du möchtest die Reste deines Mittagessens für den nächsten Tag aufbewahren? Lass Speisereste auf Raumtemperatur abkühlen, bevor du sie in den Kühlschrank stellst. Andernfalls verbrauchst du unnötig Energie und wärmst gleichzeitig deine anderen, gekühlten Lebensmittel auf.

1.5 Austauschen

Fakt ist: Veraltete Elektrogeräte verbrauchen deutlich mehr Energie. Moderne Kühlschränke benötigen zum Teil nur ein Drittel der Energie im Vergleich zu veralteten Geräten. Je nach Gerät kann die Ersparnis in der Küche weit über 50 Euro im Jahr betragen. Somit zahlt sich die Investition in ein neues Gerät schon bald aus.

2. Herd & Ofen

Mit 9 Prozent gehört die Verwendung von Herd und Ofen mit zu den größten Energiefressern in der Küche. Doch mit ein paar Tricks lässt sich der Stromverbrauch beim Kochen gezielt reduzieren. Wer in der Küche Energiesparen möchte, der sollte diese Tipps unbedingt beherzigen.

2.1 Deckel drauf

Diesen Tipp haben sicherlich schon die meisten gehört, aber dennoch möchte ich auf ihn nicht verzichten: Verwende beim Kochen, wenn möglich, immer einen Deckel. Durch einen einfachen Topfdeckel wird beim Kochen etwa 25 Prozent weniger Energie verbraucht, da die Hitze nicht so schnell entweichen kann. Einfacher kann Sparen kaum sein. Bonus: Auch beim Kochen von Nudeln und Co. kann man so Zeit sparen, da das Wasser deutlich schneller erhitzt wird. Tipp: Es gibt für jeden Topf den richtigen Deckel oder aber auch Universaldeckel* für mehrere Topfgrößen.

2.2 Ofen nicht vorheizen

In fast jedem Rezept und auf nahezu jeder Verpackung liest man in der Zubereitungsanleitung: „Im vorgeheizten Backofen backen“, doch nicht immer macht das auch Sinn. Je nach Ofen vergehen bereits 10 – 15 Minuten, bis eine Temperatur von 175 Grad erreicht ist. Wird die Backofentür anschließend geöffnet, um das Gericht hineinzustellen, entweicht die erhitzte Luft direkt wieder. Deshalb lohnt es sich geeignete Speisen, wie Aufläufe oder Fertiggerichte, bereits anfänglich in den Ofen zu stellen. Natürlich ist dieser Tipp nicht für Rezepte geeignet, die direkt zu Beginn der Garzeit eine besonders hohe Temperatur benötigen, wie Pizza oder Brot.

2.3 Restwärme nutzen

Nicht nur vor dem Backen bzw. Kochen lässt sich in der Küche Energie sparen, sondern auch danach. Nutze die vorhandene Wärme des Backofens oder der Herdplatte und schalte sie schon ein paar Minuten vor Ende der Koch- bzw. Backzeit aus. Nur bei einem Induktionsherd funktioniert der Tipp mit der Nachwärme natürlich nicht, da das Kochfeld in diesem Fall direkt nach dem Ausschalten wieder kalt ist.

2.4 Große Portionen

Aufgewärmt schmeckt nicht? Ganz im Gegenteil: Viele aufgewärmte Gerichte schmecken am zweiten Tag noch viel besser – zumindest meiner Meinung nach. Für alle, die das genauso sehen, ist dieser Tipp genau das Richtige. Verwende direkt einen großen Topf und bereite dir eine Portion mehr für den nächsten Tag zu. So sparst du nicht nur Zeit, sondern auch Energiekosten.

2.5 Schnellkochtopf

Die Zubereitung im Schnellkochtopf kann in der Küche nicht nur Zeit einsparen, sondern auch die Hälfte der Energie. Durch den druckfesten Deckel wird die Wärme optimal genutzt und das Gargut wird schneller gekocht. Für die Zubereitung von Nudeln lohnt er sich zwar nicht, aber spätestens für Kartoffeln, Reis, Hülsenfrüchte, Gemüse, Suppen und Eintöpfe ist er ein Hit.

2.6 Gefrorenes auftauen

Du möchtest etwas Gefrorenes zubereiten? Dann lohnt es sich dieses zuvor in der Küche bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank aufzutauen. So sparst du jede Menge Energie bei der Zubereitung im Topf oder auch im Ofen und natürlich auch Zeit, zumindest, wenn du die Lebensmittel früh genau aus dem Tiefkühler holst.

2.7 Herd statt Backofen

Wenn du die Wahl zwischen der Zubereitung im Backofen oder auf dem Elektroherd hast, dann sollte die Kochplatte immer deine erste Wahl sein. Zum Erhitzen von einer Pfanne oder einem Topf wird schließlich weniger Energie benötigt als zum Aufheizen eines ganzen Ofens. Grundsätzlich gilt: Je kleiner eine Wärmequelle, desto effizienter ist sie. Im Übrigen ist die Verwendung von Heiß- bzw. Umluft deutlich effizienter, als Ober- und Unterhitze, da durch die bessere Zirkulation etwa 20 – 30 Grad weniger benötigt werden.

3. Spülmaschine

Auch beim Spülen von Geschirr lässt sich in der Küche viel Energie sparen. Kein Wunder, schließlich macht alleine das Geschirrspülen etwa 8 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Verbrauchers aus.

3.1 Geschirrspüler oder per Hand?

Eine sehr erfreuliche Nachricht für alle mit einer Geschirrspülmaschine in der Küche: Denn wer die Möglichkeit hat, der sollte sein Geschirr ausschließlich in der Maschine und nicht per Hand spülen. Zwar gehört die Spülmaschine mit 245 kWh/Jahr immer noch zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt, allerdings spart sie dennoch über 50 % des Wasser- und 25 % des Energieverbrauchs. Hast du gewusst, dass eine moderne Geschirrspülmaschine nur ca. 10 Liter pro Spülgang benötigt?

3.2 Eco-Programm

Die meisten Geschirrspüler haben ein extra Eco-Spülgang, der nicht nur Wasser, sondern auch Strom spart. Zwar dauert der Waschgang im Energiesparprogramm häufig länger, allerdings wird das Geschirr im Gegenzug bei nur etwa 45 – 50 Grad, anstelle der üblichen 60 – 70 Grad, gespült. Der lange Spülgang sorgt übrigens für ebenso sauberes Geschirr, auch bei niedrigeren Temperaturen.

3.3 Vorspülen – ja oder nein?

Geschirr mit Verschmutzungen vom täglichen Gebrauch müssen und sollten nicht vorgespült werden. Das verschwendet nur unnötig Strom, Wasser und Spülmittel. Demzufolge kann bei Nutzung eines Geschirrspülers auf das Vorspülen ganz verzichtet werden. Vergiss jedoch nicht, dass du auf jeden Fall das Sieb der Spülmaschine regelmäßig reinigen solltest.

3.4 Voll machen

Schalte die Geschirrspülmaschine erst an, wenn sie auch wirklich voll ist. Natürlich müssen sich die Teller und Töpfe nicht schon in der Maschine stapeln, andernfalls werden sie auch nicht mehr sauber. Allerdings lohnt es sich, etwas zu warten, wenn du in deiner Küche Energiesparen möchtest.

4. Zusatztipps

Auch auf die folgenden Tipps wollte ich auf keinen Fall verzichten, denn auch sie helfen beim Geld- und Energiesparen in der Küche. Und nicht nur dort, sondern auch überall sonst im Haushalt.

4.1 Energieeffizienzklassen

Wie bereits bei den Kühlgeräten erwähnt, lohnt sich beim Kauf von neuen Geräten ein Blick auf das Energielabel. Küchengeräte, wie Dunstabzugshauben, Kühl- und Gefriergeräte, Mikrowellen, Backöfen, Herdplatten und Geschirrspüler müssen mit einem EU-Energielabel gekennzeichnet sein. Dieses gibt Auskunft über die jeweilige Energieeffizienzklasse. Das Label gibt es im Übrigen ebenso für Waschmaschinen, TV-Geräte und Lampen.

Tipp

Geräte mit der Kennzeichnung A sind sparsamer als Geräte mit der Kennzeichnung G. Zwar sind Küchengeräte mit der Bestnote A häufig teurer in der Anschaffung, jedoch zahlt sich die Investition meist schnell durch die gesparten Stromkosten wieder aus.

4.2 Wasser sparen

Für mich persönlich ist dieser Tipp einer der besten zum Wassersparen in der Küche: Verwende einen Perlator! Dabei handelt es sich um einen kleinen, preiswerten Aufsatz, der ganz einfach auf den Wasserhahn geschraubt wird. Ein Perlator, auch Luftsprudler, Strahlregler oder Durchflussbegrenzer genannt, vermischt das Wasser mit Luft und sorgt demzufolge für einen geringeren Wasserverbrauch. Der Strahl fühlt sich durch den Strahlregler zwar etwas weicher an, allerdings auch gleichmäßiger und voller. So können ganz einfach bis zu zwei Drittel an Wasser gespart werden.

4.3 Aus statt Standby

Alle elektrischen Geräte verbrauchen im Standby-Modus Strom, auch wenn sie gerade nicht aktiv genutzt werden. Zusammen verbrauchen auch Kleingeräte, wie die Mikrowelle, der Wasserkocher oder die Kaffeemaschine gemeinsam einige Kilowattstunden im Jahr. Deshalb solltest du bei allen Küchengeräten, die du gerade nicht verwendest, immer direkt den Stecker ziehen. Alternativ kannst du die Geräte auch an eine schaltbare Steckdosenleiste anschließen.

4.4 Stromanbieter wechseln

Auch ein Wechsel des Stromanbieters kann beim Sparen helfen. Zwar bleibt die verbrauchte Energie in der Küche und im restlichen Haushalt gleich, allerdings kann der Preis pro Kilowattstunde bei einem anderen Anbieter preiswerter angeboten werden.

Fazit: Energiesparen in der Küche

Energiesparen in der Küche lohnt sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel. Fast alle der genannten Tipps und Tricks lassen sich mühelos, ohne Mehraufwand oder große Investitionen, in den Alltag integrieren. Einfacher kann es kaum sein, den hohen Gas-, Wasser- und Stromkosten ein Ende zu setzen und jede Menge Geld zu sparen.

Häufige Fragen – kurz & knapp

Durchschnittlich fließt etwa 30 % der Energie in deutschen Haushalten in die Küche. Die größten Verbrauchsposten sind mit 11 % Kühl- und Gefriergeräte, mit 9 % Kochen und mit 8 % Spülen. Aber auch Küchenkleingeräte mit geringer Leistung, wie Wasserkocher oder Kaffeemaschinen, verbrauchen im Standby-Modus kontinuierlich Strom.

In der Küche lässt sich besonders leicht sparen. Schon kleine Tricks, wie das Abtauen der Gefriertruhe, das Nutzen der Nachwärme von Herd, Backofen oder sonstigen Wärmequellen, die Verwendung von einem Glasdeckel beim Kochen von Nudeln und Co. oder der Austausch von veralteten Geräten kann eine große Wirkung beim Energiesparen in der Küche haben.

Quelle: Die Zahlen und Fakten stammen vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Alle eigenen Berechnungen beziehen sich auf den durchschnittlichen Strompreis für Haushalte von 2021 mit 31,89 ct/kWh.

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Eine Antwort

  1. Ich möchte gerne eine neue Küche einbauen lassen. Mir war es nicht klar, dass es auch sinnvoll sein kann, den Stromanbieter zu wechseln, um weniger zahlen zu müssen. Bei der Planung der Küche werde ich mich an einen Fachmann wenden.

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