Mohn in Eis? Zugegeben, die Kombination klingt im ersten Moment wirklich etwas wild. Auch meine Testesser waren anfangs skeptisch, aber das finale Ergebnis war eindeutig: Das cremige Mohneis wurde restlos aufgefuttert und alle waren begeistert. Was auch für Begeisterung sorgt, ist die einfache Zubereitung: In weniger als fünf Minuten ist das selbstgemachte Mohneis bereit für die Eismaschine!
Was ist Johannisbrotkernmehl?
Johannisbrotkernmehl wird aus den Samen des Johannisbrotbaumes hergestellt und ist dementsprechend komplett natürlich. Durch seine Eigenschaft als pflanzlicher Emulgator sorgt das feine Pulver für eine besonders cremige Konsistenz der Eismasse. In anderen Rezepten dient meist Eigelb als Emulgator, jedoch würde dieses die Eismasse einfärben und den tollen, schwarz-weißen Kontrast zerstören.
Da Johannisbrotkernmehl komplett geschmacksneutral ist, kann es auch hervorragend zum Binden von Suppen, Soßen und sämtlichen anderen Süßspeisen verwendet werden. Somit kann eine angebrochene Dose nicht nur für das cremige Mohneis, sondern auch für allerlei andere Rezepte verwendet werden. Du findest Johannisbrotkernmehl inzwischen nicht nur im Biomarkt oder Reformhaus, sondern ebenso in größeren Supermärkten und in der Lebensmittelabteilung in der Drogerie.
Was passt zum Mohneis?
Vermutlich liegt es an den Germknödeln mit Mohnfüllung, aber ich verbinde das Mohneis immer mit der österreichischen Küche. Und tatsächlich klingt die Kombination aus Mohneis, Germknödeln und Vanillesoße als Nachtisch für mich ziemlich verlockend.
Bisher habe ich mein selbstgemachtes Mohneis überwiegend pur gefuttert. Aber du kannst es natürlich auch nach Lust und Laune mit einem beliebigen Dessert oder Gebäck kombinieren. Ganz besonders zum Eis empfehlen, kann ich dir auch eine selbstgemachte Kirschgrütze. Wie du diese ganz einfach zubereitest, erfährst du in diesem Rezept: Stracciatella Creme mit Kirschen
Was tun, wenn das Eis zu hart ist?
Ganz klar: Eine schöne, cremige Kugel Eis ist die perfekte Erfrischung an einem heißen Tag und eine tolle Ergänzung zu sämtlichen Nachspeisen. Doch was ist, wenn das Eis viel zu hart ist, um es zu löffeln? Das kann einem schnell die Freude verderben. Der Übeltäter von zu festem Eis? Die Gefriertruhe! Denn Eis kann auch zu kalt gelagert werden. Im Vergleich zu einer Auslage im Eiscafé, die nur etwa -10 Grad erreicht, kühlen normale Gefrierschränke auf bis zu -30 Grad. Und je kälter das Eis, desto härter wird es.
Eine Lagerungstemperatur von -18 Grad ist optimal für dein selbstgemachtes Mohneis. So bleibt es zwar haltbar, wird jedoch nicht zu fest. Wenn das Eis dennoch mal zu hart wird, hilft nur ein wenig Geduld. Stelle den Eisbehälter einfach für etwa 5 – 10 Minuten bei Raumtemperatur raus und schon ist es wieder super cremig.
P.S.: Auch die Auswahl der Eismaschine kann sich auf die Konsistenz auswirken. Mehr darüber erfährst du hier: Eismaschine für zu Hause
Lagerung und Haltbarkeit
Nun weißt du bereits, dass eine Temperatur von ca. -18 Grad perfekt für die Lagerung deiner selbstgemachten Eiscreme ist. Doch wie lange hält sie sich? Ich empfehle, das Mohneis für maximal drei Monate aufzubewahren. Denn nach einiger Zeit kann nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch der Geschmack und die Konsistenz leiden. Wie die meisten Dinge schmeckt auch das Mohneis am aller besten, wenn es noch ganz frisch ist.
Außerdem solltest du das Eis nicht für längere Zeit antauen lassen und dann erneut einfrieren. Durch die Unterbrechung der Kühlkette ist die Haltbarkeit nicht mehr garantiert und zudem können sich unschöne Eiskristalle auf der Oberfläche bilden.
Alternative Zutaten
Die Basis vom selbstgemachten Mohneis besteht aus gezuckerter Kondensmilch, Sahne, Milch und Zucker. Hinzu kommt noch das Johannisbrotkernmehl für die Konsistenz, etwas Salz und Vanille für den Geschmack und natürlich der Mohn. Da kein Eigelb in die Eismasse kommt, müssen die Zutaten auch nicht zuvor aufkochen, sondern können direkt in die Eismaschine gegeben werden. Einfacher könnte die Zubereitung kaum sein. Ein paar der Zutaten kannst du zudem nach Belieben ersetzen.
• Mohn: Ich habe für mein Mohneis ganze Mohnsamen vom Blaumohn verwendet. Wenn dich die starke Körnung stört, kannst du jedoch auch gemahlenen Mohn verwenden.
• Zucker: Den Puderzucker kannst du auch durch raffinierten Zucker ersetzen. Allerdings solltest du die Masse in diesem Fall etwas länger rühren, damit sich der Zucker vollständig auflöst.
• Vanille: Deine Eismasse kannst du nach Belieben mit etwas Vanilleextrakt, -aroma oder auch dem Mark einer frischen Vanilleschote verfeinern. Notfalls kannst du die Vanille auch problemlos weglassen.
• Johannisbrotkernmehl: Statt dem Johannisbrotkernmehl kannst du ebenso gut etwa ein Drittel der Menge an Guarkernmehl oder Xanthan verwenden. Andernfalls kannst du das Bindemittel auch ganz weglassen, allerdings wird das Mohneis dann auch etwas weniger cremig.
Zutaten für das cremige Mohneis ohne Ei
- 200 ml Kondensmilch gezuckert
- 200 ml Sahne
- 150 ml Milch 3,5 %
- 30 g Mohnsamen
- 15 g Puderzucker
- 1 TL Vanilleextrakt
- ⅛ TL Johannisbrotkernmehl
- Prise Salz
Zubereitung
- 1. Fülle die gezuckerte Kondensmilch aus der Dose, die Sahne, die Milch, den Puderzucker, das Vanilleextrakt, das Salz und das Johannisbrotkernmehl in ein Gefäß und verrühre alles für etwa 1 Minute gründlich mit einem Handrührgerät.
Stelle die Milch, die Sahne und die gezuckerte Kondensmilch bereits vor der Zubereitung in den Kühlschrank. So wird dein Eis in der Eismaschine* nicht nur schneller fertig, sondern auch besonders cremig.
- 2. Rühre zuletzt die ganzen Mohnsamen unter deine Eismasse, bevor du sie in deine vorbereitete Eismaschine füllst.
- 3. Je nach Gerät dauert die Zubereitung etwa 30 – 40 Minuten. Fülle dein selbstgemachtes Mohneis anschließend in einen verschließbaren Behälter. Garniere dein Eis nach Belieben mit ein paar Mohnsamen und stelle es für mindestens zwei Stunden oder bis zum Servieren in das Gefrierfach.
